Entwicklung simulationsgestützer Strategien für COVID19-assoziierte Probleme - Ein MasterPLAN
Ein Projekt finanziert im Rahmen der 16. Ausschreibung des FTI-Programms Mobilität der Zukunft durch das BMK.
Beitrag von Forschung, Technologie und Innovation (FTI) zur Bewältigung von Covid-19-bezogenen Herausforderungen für das System Bahn.
Durch die Covid-19-Pandemie wurden der öffentliche Verkehr und das „System Bahn“ hart getroffen. Speziell nach Ende des erstens Lockdowns konnte der Rückgang durch den Vertrauensverlust nicht wettgemacht werden. Umsatzverluste und Planungsunsicherheit sind die Folge. Es bedarf effizienter Maßnahmen, um über diese Pandemie hinaus resilienter zu werden. Dabei gestaltet sich die Evaluierung solcher Maßnahmen meist als zu zeit- und/oder kostenintensiv.
Ziel von ESCaPe-PLAN ist die Entwicklung eines innovativen Prozesses zur Krisenbewältigung für Eisenbahnverkehrs- und Eisenbahninfrastrukturunternehmen. Wir wollen Unternehmen folgende Möglichkeiten bieten:
- ein kompaktes, effizientes Resilienz-Modell für Krisen
- eine Kommunikationsstrategie unter Berücksichtigung von Experten & Expertinnen und Entscheidern & Entscheiderinnen zur Ideenfindung für interne und externe Maßnahmen
- die Möglichkeiten zur simulationsbasierten Entscheidungsunterstützung bei der Auswahl der Maßnahmen, wobei epidemiologische, verkehrsinfrastrukturtechnische und -betriebliche Aspekte eine Rolle spielen.
In Krisensituationen muss man rasch und vor allem angemessen auf die neuen Herausforderungen reagieren. Im Idealfall entwickelt man dabei langfristige und nachhaltige Strategien. Die größte Innovation in diesem Projekt ist die Entwicklung eines Prozesses, der die drei Welten Resilienz, Kommunikation und Simulation verbindet. Dieser Prozess wird mit Fokus auf Nachhaltigkeit entwickelt, so dass er über Covid-19 hinaus auch auf einer Metaebene einsetzbar ist. Damit kann mit ESCaPe-PLAN der Fokus auch auf den Klimawandel und dessen Folgen (z.B. Erd- und Hangrutsche, Hochwasser, Dekarbonisierung) gelegt werden, wodurch Unternehmen zukünftigen Krisen resilient entgegentreten können.
Umsetzung und Maßnahmen
Durch den interdisziplinären Ansatz und die Einbindung der relevanten Entscheider:innen, insbesondere Kunden- & Kundinnenvertreter, wird ein innovativer Prozess entwickelt, mit dem optimale Maßnahmen rasch umgesetzt werden können. Dadurch können akute Herausforderungen in der Personen- und Gütermobilität identifiziert und adäquate Ideen und (Soft-)Maßnahmen gefunden werden (Experten- & Expertinnengespräche, Fokusgruppen), um das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste wieder zu erhöhen, sowie neue Fahrzeugkonzepte und technische Maßnahmen entwickelt und Services angepasst werden. Die identifizierten Ideen werden mit bereits vorhandenen Tools rechnergestützt simuliert, wodurch ihre kurz- oder langfristigen Auswirkungen auf bestimmte Zielgrößen (z.B. Nutzen, Kosten, Zeitspanne, Wahrscheinlichkeit der Adherence, etc.) evaluiert werden können. Begleitend wird ein umklammerndes Resilienz-Modell für Unternehmen rund um das System Bahn entwickelt, mit dem sie auf Krisensituationen rasch und effizient reagieren können. Als dritte Schiene wird die notwendige und optimierte Kommunikationsstrategie für Anwender:innen und Kunden & Kundinnen entwickelt. Diese begleitet den gesamten Prozess und wird laufend evaluiert.
Personen im System Schiene: Ampelschaltung an einem Bahnsteig zur Echtzeitlenkung von Fahrgästen auf Basis des Füllstandes eines Wagons mittels AI-Methoden (Symbolbild).
Der Prozess – Ein Masterplan
Erhebung als Prozessschritt zur Ideenfindung von möglichen Maßnahmen
- Recherche. Auftaktgesprächen mit den Entscheidern: Welche Maßnahmen werden bereits in welcher Form und wie gut und wirksam im Unternehmen umgesetzt?
- Erstellung einer Ideenbox für Maßnahmen aus Experteninterviews: frühe Einbindung von Mitarbeitern & Mitarbeiterinnen, Experten & Expertinnen aus allen relevanten Bereichen und Kunden & Kundinnen stellt sicher, dass die entwickelten Maßnahmen angenommen werden. Ideenbox ist keine Arbeitsanweisung, sondern interner Diskussionsinput.
Akzeptanz als Prozessschritt zur Reduktion der gefundenen Maßnahmen
Identifizierte Ideen/Maßnahmen werden geclustert, Akzeptanz wird mit Mitarbeitern & Mitarbeiterinnen - und Kunden & Kundinnen-Fokusgruppen abgeklärt.
Testen als Prozessschritt zur Identifikation optimaler Maßnahmen
Maßnahmen können kosteneffizient vor der tatsächlichen Umsetzung mittels Simulationstools getestet werden. Kriterien zur Entscheidungsunterstützung umfassen Nutzen, Kosten, Zeitspanne und Aufwand zur Realisierung. In den simulierten Szenarien können darüber hinaus gesetzlich vorgegebene Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die Infektionsausbreitung berücksichtigt werden.
Entscheidung und Umsetzung der Maßnahmen
Im finalen Schritt werden die identifizierten Maßnahmen von den Entscheidungsträgern und Entscheidungsträgerinnen bewertet und selektiert. Die nun ausgewählten Maßnahmen werden umgesetzt, flankiert von geeigneten, begleitenden Kommunikationsstrategien zur Stärkung der Akzeptanz.
Der gesamte Prozess wird durch die Erstellung eines Resilienzmodells zur agilen und innovativen Bewältigung von komplexen Situationen unterstützt. Dies erfolgt in enger Absprache mit den Entscheidern und Entscheiderinnen, um entsprechende Wünsche agil abtesten zu können.
Diese Projektkurzbeschreibung können sie hier als PDF herunter laden. Für weiterführende Informationen oder den kompletten Endbericht des Projektes kontaktieren sie uns bitte!
Projektkonsortium
- dwh Gmbh
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1070 Wien
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Breite Gasse 7/8+9
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web: www.impulsbuero.at
mail: gerhild.deutinger@impulsbuero.at
tel: +43 664 266 55 15 - Resilience Consult
Breite Gasse 7/8+9
1070 Wien
web: www.resilienceconsult.at
tel: +43 664 425 21 42
mail: alois.schrems@resilienceconsult.at
Förderhinweis
Dieses Projekt wurde gefördert im Programm Mobilität der Zukunft vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK).