Simulation von Warteschlangen vor Wahllokalen für die MA 62
Ziel des Projekts war die Abschätzung der notwendigen Ressourcen für eine sichere Durchführung der Wiener Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen 2020 unter Berücksichtigung der COVID-19 Hygienemaßnahmen. Um die Auswirkungen der zu treffenden Maßnahmen besser abschätzen zu können, wurden im Auftrag der Magistratsabteilung für Wahlen und verschiedene Rechtsabteilungen (MA 62) verschiedene Szenarien simuliert, die Ergebnisse miteinander verglichen und bewertet.
Mithilfe eines agentenbasierten Modells wurde die Stimmabgabe bei der Wahl für alle 1.451 Wiener Wahlsprengel simuliert. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Dauer des Wahlvorganges, welcher aufgrund der Covid-19-bedingten Hygienebestimmungen bei dieser Wahl deutlich länger ausfallen würde als sonst. Zusätzlich zu den Verzögerungen durch die Hygienebestimmungen wurden weitere Aspekte, wie etwa der Anteil an Personen mit Mobilitätseinschränkungen pro Wahlsprengel, die Anzahl der Wahlkabinen je Wahllokal oder der zeitlich unterschiedliche Andrang bei der Stimmabgabe berücksichtigt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Unsicherheit hinsichtlich der Wahlbeteiligung aufgrund des vermuteten hohen Anteils an Briefwahlstimmen. Diese waren aufgrund von COVID-19 nicht oder nur sehr schwer einzuschätzen, weshalb eine Vielzahl unterschiedlicher Annahmen getroffen und in Szenarien festgelegt wurde.
Dank der Simulation konnten die zu erwartenden (maximalen) Warteschlangen für jeden Sprengel berechnet und so die kritischen Wahlsprengel identifiziert werden. Die Länge der zu erwartenden maximalen Warteschlangen je Sprengel ist aus der Sprengel-Karte ersichtlich. Basierend darauf war es der MA 62 möglich, bei der Zuweisung der Sprengel auf die Wahllokale Engpässe zu entschärfen und so eine sichere Wahl zu gewährleisten.
Wien-Wahl 2020: Berechnete Maximallänge der Warteschlange nach Wahl-Sprengel